Dass die Magie auf vielschichtige Arten und Weisen verwendet werden kann, ist kein Wissen, das erst seit einigen Jahren besteht. Bereits in den Anfängen der westlichen Welt - und auch noch viel früher - gab es Magiearten, die über die Jahrhunderte im Bewusstein der Hexen und Zauberer verankert waren und dennoch, mit der Modernisierung der magischen Welt, früher oder später verloren gingen. Aber auch sonstige Magieformen, die aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung, nur in verschiedenen Teilen der Welt zu finden sind, können hier gelistet werden.

Die Blutmagie stammt ursprünglich aus dem Heidentum und zählte dort zu einer bekannten und weit verbreiteten Magieform. Sie ist damit eine uralte Form der Magie, die sich nur in seltenen Fällen eines Zauberstabes bedient. Körpereigene Flüssigkeiten wie Blut, Speichel, Samen oder Urin können für diese Magieform angewendet werden, wenngleich Blut die meisten magischen Attribute zu binden weiß. Blut wird darüber hinaus nicht nur mit dem Tod assoziiert, sondern gleichermaßen auch mit dem Leben. Heute ist diese Magieform ausschließlich vereinzelt in schwarzmagischen Kreisen zu finden und wird von noch weniger Personen praktiziert. Viele von ihnen erreichen nicht einmal einen fortgeschrittenen Kenntnisstand, erfordert das Studium dieser Magieform alte Schriften, die nur unter größter Anstrengung zu finden sind. Oftmals zählen jene Schriftstücke zu längst vergessenen Familienerbstücken. Die Blutmagie zählt aufgrund ihrer Nebenwirkungen für den Anwender und den Folgen für die Opfer zu den verbotenen Disziplinen.

Blutmagie ist als uralte Form der Magie eine durch und durch körperlich anstrengende Art der Magie und wirkt sich aufgrund ihrer Art auf den körperlichen (und geistigen) Zustand des Wirkenden aus. Bei übermäßiger Anwendung der Blutmagie kommt es zu suchtartigem Verhalten, das den Nutzer dazu zwingt, weitere Rituale zu vollführen. Je mehr der wirkende Zauberer, oder die wirkende Hexe diese Magieart anwendet, desto größer sind die körperlichen Beschwerden. Zauberer und Hexen können sich bis in Schwächeanfälle treiben, oder gar zur Ohnmacht. Das übermäßige Verwenden dieser Art von Magie führt zu wahnhaften Anwandlungen, bis hin zu völliger Verausgabung, die Anwenderinnen und Anwender bitter bereuen werden. Es empfielt sich daher, zumindest blutbildende Tränke im Haus zu haben. Zudem ist die Blutmagie eine rituelle Form der Magie, weshalb auch der kleinste Fehler dieser Rituale, zu gegensätzlichen, oder anderen Wirkungen der Zauber führen kann. Es ist außerdem noch nicht weiter erforscht, ob magisches, wie nichtmagisches Blut gleichermaßen potent ist, um diese Rituale zu vollführen, da die kleine Zahl der praktizierenden Hexen und Zauberer überwiegend menschliches Blut aus magischen Kreisen zu verwenden scheint.

Selbst mit einem kleinen Tropfen Blut ist es bei überwiegender Meisterung dieser Magieform möglich, andere für eine Dauer von einigen Stunden an sich zu binden, ihnen die Lebenskraft mehr oder weniger zu nehmen und sie zu schwächen. Allerdings kann man andere ebenfalls stärken, ihre Lebenskraft bestärken und ihnen mehr Kraft im Allgemeinen schenken. Man kann also zusammenfassen, dass es mit der Blutmagie möglich ist, die Lebensenergie und -kraft zu beeinflussen, wenngleich die Wirkung immer nur von temporärer Dauer ist und den Fähigkeiten des Ausführenden entsprechen.

Nach dem Tod eines magischen Lebewesens ist gemeinhin bekannt, dass die Lebensenergie und die Seele nicht einfach von einem Moment auf den anderen verschwinden. Sie wechseln vielmehr vom Reich der Lebenden in das Reich der Toten. Die Disziplin des Spirit Summoning ist seit jeher ein fester Bestandteil der Nekromantie und bildet eine nicht unwesentliche Teildisziplin. Hexen und Zauberer, die sich mit dem Spirit Summoning befassen, machen sich die übrig gebliebene Lebensenergie und Seele eines verstorbenen magischen Wesens zu eigen und verbannen jene in sterbliche Überreste wieder zurück. Diese Art der Nekromantie ist zudem ausschließlich mit magischen Wesen zu praktizieren, da ein normalsterblicher Mensch niemals den Weg zurück finden wird. Im Spirit Summoning wird die Welt der Lebenden von der Welt der Toten durch die Leere getrennt. Jener Ort, ein Zwischenraum, oder eine Brücke (die in der Theologie als Fluss, See oder Meer dargestellt wird), ist zugleich auch der Geburtsort der Geister, wenn sich irrende Seelen noch nicht von der Welt der Lebenden losreißen können. Das Spirit Summoning greift demnach auf diesen Zwischenraum zu und versucht, Lebensgeister dieser reisenden oder irrenden Seelen abzufangen und sie zurück in Körper zu lenken, aber auch die restliche Lebensenergie dieser Lebensgeister in Ritualen auf Lebende zu übertragen. Zauberer und Hexen, die diese Form der Magie wirken, können in der heutigen Welt an zwei Händen abgezählt werden, gilt die Nekromantie in all seinen Disziplinen per se schon als gefährlich und wenig einschätzbar. Zudem wird dieses Wissen ausschließlich in speziellen und äußerst seltenen Fällen an eine neue Generation weitergegeben, da sich die Meister dieser Magieform für gewöhnlich zurückhalten und nur in ihrem eigenen Ermessen ihre Schülerinnen oder Schüler wählen.

Beim Spirit Summoning handelt es sich um eine jahrhundertealte Form der Magie, die sich in ihrer Intensität und Komplexität auf den geistigen, wie körperlichen Zustand des Wirkenden auswirkt. Frei nach dem Motto "magic comes with a price", müssen Zauberer und Hexen, die sich mit dieser Art der Nekromantie befassen, damit rechnen, auch körperliche Schäden zu provozieren. Es ist unausweichlich, dass Nutzer dieser Magieform früher oder später einer magischen Vergiftung, die sich nach und nach durch den ganzen Körper zu ziehen scheint und zumeist in den Fingerspitzen des Zauberstabarms manifestiert, anheimfallen und als Folge dessen einen langen und schmerzhaften Tod erleiden werden. Eine Heilung einer derartigen magischen Vergiftung ist ausgeschlossen. Die Vergiftung äußert sich neben den äußerlichen Anzeichen der schwarz verfärbten Gliedmaßen auch in anderen körperlichen Gebrechen, wie beispielsweise Schwächeanfällen, Kreislaufproblemen oder schwerwiegenderen Dingen, wie beispielsweise eine graduelle Erblindung. Aber nicht nur die Folgen des Spirit Summoning sind nicht gänzlich ungefährlich. Wirkende dieser Disziplin der Nekromantie können unter Umständen in unachtsamen oder unvorbereiteten Fällen in der Leere stecken bleiben und hinterlassen eine sterbliche Hülle. Es ist daher ratsam, niemals unbeaufsichtigt ein solches Ritual zu vollführen.

Im Gegensatz zur Kreation der Inferi, die bestehen bleiben, handelt es sich beim Spirit Summoning um eine temporäre Maßnahme der Nutzung, was auch bedeutet, dass der Einsatz dieser Disziplin vor allem auch auf dem Schlachtfeld Anklang finden kann. Für Anwender dieser Magieform ist es von Vorteil, umgeben von frischen leblosen Körpern zu sein, da es einfacher ist, auf die Lebensenergie und Seelen der Verstorbenen zuzugreifen. Es ist besonders erfahrenen Anwenderinnen und Anwendern möglich, damit nahezu eine ganze Armee von Seelen zurück in ihre Körper zu befördern und diese für ihre Zwecke zu missbrauchen. Sie entwickeln allerdings kein eigenes Bewusstsein mehr, oder können sich anderwertig artikulieren. Die Wirkung dieser Beschwörung hält je nach Fähigkeit des Wirkenden einige Minuten, bis zu einigen Stunden an.

Userinnen und User haben zu jeder Zeit die Möglichkeit, Konzepte für neue, vergessene oder ausgestorbene Magiearten über unseren Bereich für Konzepte anzufragen und mit dem Team zu teilen.